‚Verkündigung‘ dient als ‚Trailer‘, um in die Handlung einzusteigen.

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In der Sankt Pauls Kirche kann man etwas Außergewöhnliches sehen; ein einziges Thema wird durch einen Zyklus von nicht weniger als 15 barocken Gemälden dargestellt, für die fast ebenso viele Maler herangezogen wurden. Diese Reihe geht zurück auf der Marienverehrung, genauer gesagt auf den Rosenkranz.

Gebetsketten gibt es in verschiedenen Religionen, wie die 99 Namen Allahs; manche haben sogar ihren religiösen Hintergrund verloren, wie die griechische Perlenschnüren oder Komboloi (mit 23 Steinen, abgeleitet von der religiösen Version mit 33, die Anzahl der Lebensjahren Jesu. Zum Stressabbau gibt es kaum ein billigeres Mittel.

Im Christentum, genauer gesagt im Katholizismus, steht der Rosenkranz, der 5 mal 10 Perlen plus 1 (und 1-plus-3 Extra) enthält, jeweils für ein Vaterunser und zehn Ave Maria.
Jede dieser Serien steht für ein Geheimnis des Rosenkranzes. Während und nach ihrem Leben hatte Maria fünf freudige Erlebnisse, aber auch fünf traurige und schließlich fünf glorreiche Erlebnisse. Diese 15 Episoden sind hier dargestellt. Es bedeutet also dass Sie dreimal den Rosenkranz beten. Die Dominikaner maßen dieser Art von Gebetswiederholung besondere Bedeutung bei; das sieht man an dem großen Gemälde von Caravaggio.

Die Elite der Antwerpener Maler trug zu diesem Projekt bei, das von 1615 bis 1620 dauerte. Und so erhalten Sie auf einen Blick eine Auswahl an persönlichen Stilen und Techniken. Die Gemälde sind überwiegend traditionell aber gelegentlich unkonventionell. Fast alle Maler erhielten das gleiche Honorar von 150 Gulden, aber sie hatten alle unterschiedliche private Sponsoren.

Wir schauen uns den Trailer an, die Verkündigung, den Moment, in dem der Engel Gabriel Maria vorhersagt, dass sie Mutter werden wird.

Wie in mittelalterlichen Szenen hat Maria ein Gebetbuch in der Hand, ein indirekter Beweis für die Belesenheit der Frauen.

Die Figuren in vielen Farben abgebildet, aber genau wie ‚Spielpuppen‘ zeigen sie wenig Gefühl und können dies auch nicht vermitteln.
Zu seiner Zeit hatte der Maler Hendrick van Baelen offenbar einen hohen Marktwert; er war der einzige, der für seine Arbeit 216 Gulden erhielt.

In seinem Atelier, das sich wahrscheinlich in der Lange Nieuwstraat befand, ging der junge Anthony Van Dyck in die Lehre.

Folge die Reihe der Geheimnisse des Rosenkranzes)