Jacques Jordaens: Vorstudie einer alten Frau
Im Snijders-Rockox Haus: Raum 7-8 Küche)
Die Legende besagt, dass es sich um Rubens‘ Waschfrau handelt: Mit einer Software zur Gesichtserkennung könnten wir vielleicht verschiedene Porträts dieser Frau bis ins letzte Detail vergleichen.
Laut einer Quelle aus dem Jahr 1693 handelt es sich um Rubens Waschfrau, gemalt von Jacques Jordaens. Mit Gesichtserkennungssoftware könnten wir versuchen, verschiedene Porträts dieser Frau bis ins letzte Detail zu vergleichen.
Die Informationstafel verrät Ihnen, dass dies zuerst mit Ölfarbe auf Papier angefertigt wurde. Danach wurde das Porträt auf eine Tafel geklebt, so dass es nicht als fertiges Produkt gedacht sein konnte. Mit etwas Glück kann man in einer Ausstellung oder Museum die Porträtvorstudien neben dem Werk sehen.
Alle professionellen Maler fertigten Zeichnungen als Vorstudien an. Auch eine einzige Studie verrät viel über den Produktionsprozess, der dem Meisterwerk vorausgeht. Kleine Werke wie diese können Ihnen den Zugang zu dem Künstler erleichtern.
In diesem Fall fällt das volle, aber sanfte Kerzenlicht, zu drei Vierteln auf das Gesicht. Der Hautton hat einen warmen Schimmer, durch einen leichten Kontrast zur Kopfkappe und dem weißen Tuch, das schnell gemalt worden sein muss. Dies Tuch reflektiert das Licht am Hals und am Rand der errötenden Wange. Jede Gesichtsfalte bekommt ihre eigene Wölbung, die durch die scharfe Kante des Textils zusammen mit den ordentlich gekämmten Haaren einen Lichtkranz erhält.
Ein kleiner dunkler Bogen setzt die Augenhöhle und das Nasenloch tiefer in das zerfurchte Gesicht.
Kunsthistoriker werden den populären Charakter vieler seiner Werke von Jordaens hervorheben. Dieser populäre Stil wird sowohl in den mythologischen Werken als auch in den Familienszenen verwendet; daher sprechen diese eher unseren zeitgenössischen Geschmack an.
Im Snijders-Rockox Haus, zwischen Küche und Wäscherei (Leihgabe aus Sankt-Jacobskirche)