Was wäre geschehen, wenn? (Anthony Van Dyck/Cornelis Schut)

⇐ Die Liebfrauenkathedrale am Groenplaats

Wir kehren in die Gegenwart zurück – und fragen uns nur einmal:
»Was wäre geschehen, wenn?«

Anthony van Dyck hinterlässt in dieser Kathedrale nur eine einzige Spur als Porträtmaler. In der Sakristei sitzt zwischen den Antwerpener Bischöfen Joannes Malderus oder Jan van Malderen (+ 1633); es handelt sich doch um eine Kopie. Eine bessere Version befindet sich in der Sammlung des KMSKA, die auf Dauerleihe im Snijders-Rockox-Haus ist.
https://kmska.be/nl/meesterwerk/joannes-malderus-bisschop-van-antwerpen

Das wäre das Ende unserer Tour; doch an dieser Stelle möchten wir noch eine Frage stellen
                    „Was wäre geschehen, wenn?“

Zunächst die Fakten: um die Jahreswende 1640-1641 hielt Van Dyck sich in Antwerpen auf, als Zwischenstopp zwischen Paris und London. Von der Gilde der Jungen Langbogenschützen erhielt er den Auftrag für ihren Altar in dieser Kathedrale: ein ‚Martyrium des heiligen Georgs‘. Das angebotene Betrag von 2000 Gulden entspricht den Spitzenhonorar eines Künstlers auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Es sind mindestens zwei vorbereitende Ölskizzen überliefert, doch nach diesem Auftrag kehrte Anthony nur noch einmal in Antwerpen zurück ….  und starb Ende 1641 in London.

Letzlich war es Cornelis Schut, der das Altarbild malte, das heute im KMSKA zu sehen ist.

Ein monumentales Werk, das von oben bis unten von dunklen, dramatischen Farben geprägt ist.
https://kmska.be/nl/meesterwerk/onthoofding-van-de-heilige-joris

Und jetzt: Was wäre geschehen, wenn?

Der Altar diesen Schützen soll im nördlichen Querschiff gestanden haben. Können Sie sich vorstellen, dass dort statt der ‚Kreuzaufrichtung‘ ein Van Dyck hängen würde?

Welch wunderbares Gleichgewicht zwischen Lehrer, Meister und begabtem Schüler, der später selbst ein Meister wurde wäre das gewesen!

Beim Verlassen der Kathedrale, lassen Sie sich begleiten von der Komposition von Arvo Pärt (aus dem Jahr 2001) auf dem lateinischen Text von Simeons Hymne ‚Nunc dimittis‘.

Quelle: „Nunc Dimittis“ von Arvo Pärt Live in Flagey | Arvo Pärt Wochenende
(7:00 Minuten) (Aufnahme vom 28. Januar 2018)
Estonian Philharmonic Chamber Choir live in Flagey

Wir wünschen Ihnen viel LICHT in Ihrem Leben, auch innere Erleuchtung. Reagieren Sie auf unseren Spaziergang mit Kommentaren, Wertschätzung oder Verbesserung: .

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