Selbstbildnis von Peter Paul Rubens
Sobald das Rubenshaus wieder geöffnet ist, können Sie sein Selbstporträt bewundern. Klicken Sie in Erwartung auf das Bild.
Wir besitzen zahlreiche Briefe des Malers, die uns einen Einblick in sein Leben und Werk geben. Doch Rubens‘ tiefste Persönlichkeit bleibt im Schatten hinter seinen Porträts, sowohl das zu Beginn als das am Ende seiner Karriere.
Peter Paul Rubens spricht:
Sie tun es alle, die Maler: sich selbst porträtieren.
Mein verstorbener Bruder Philip (+1611) zitierte mir die griechischen Philosophen: „Erkenne dich selbst“. Man könnte argumentieren, dass wir uns meist von unserer schönsten Seite zeigen, genau wie das Modell eines Malers. Das stimmt ja, ich werde Ihnen nicht widersprechen.
Das Selbstporträt des Meisters ist ein Aushängeschild für unser Atelier: Von dem von mir gemalten Original fertigen meine Mitarbeiter authentische Kopien an. Eine solche kann dann an potenzielle Kunden verschickt werden, die Porträts von Künstlern sammeln.
Dieses Gemälde ist alles in allem nicht so groß: etwa 24 x 18 Zoll [61,5 * 45 cm]; Es ist also einfach, einen Platz dafür zu finden.
Aber ich muss zugeben, dass ich es gewohnt bin, in einem größeren Format zu malen:
„je nach den Anforderungen des Werkes/a se meliora forma“.
Denken Sie an große Kunden wie den englischen König! Einmal schrieb ich an den künstlerischen Berater von König Charles:
»Was Seine Majestät und Seine Hoheit den Prinzen von Wales betrifft, so werde ich mich immer freuen, die Ehre ihrer Aufträge zu erhalten, und was den Saal im neuen Palastes betrifft, so gebe ich zu, dass es mir durch eine natürliche Neigung bequemer ist, wirklich große Werke zu schaffen als kleine Kuriositäten. Jeder nach seinen Fähigkeiten, meine Gabe ist so groß, dass mich keine Unternehmung, wie enorm sie auch in der Anzahl und Vielfalt der Gegenstände sein mag, jemals entmutigt hat.“
Auch hier gebe ich zu: ich bin ehrgeizig. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich dem Handwerk der Malerei in unserem Land neues Leben eingehaucht habe. Ich schätze zwar die Arbeit meiner Kollegen sehr. Ich zahle oft den vollen Marktpreis dafür und erweitere so meine private Sammlung.
Mein Lehrer Otto van Veen und meine Jahre in Italien haben mich doch gelehrt, dass unsere Pinsel von etwas mehr Inspiration – Wärme, Bewegung – geleitet werden sollten. Aber gleichzeitig müssen wir der Tradition treu bleiben, unsere Landsleute nach dem Leben darzustellen, mit ihren Gesichtern, Frisuren, Kleidern … und zugleich, mit ihrem wahren Charakter.
Folge auf der Zeitleiste 1626: Zeichnung von Isabella Brant